Peter Orloff Interview
Peter Orloff über Tod von Bernd Clüver
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Exklusiv
Bernd Clüver
Interview mit Peter Orloff (Freund, Sänger, Komponist)
* Schade, dass es kein Grab zum Trauern gibt
* Bernd war nicht Lebensmüde
* Sein Tod macht mir immer noch zu schaffen
7. Oktober 2011
Foto:
Bernd Clüver und Peter Orloff (siehe Peter Orloff Web-Seite)
Sie waren ein guter Freund von Bernd Clüver. Ist es nicht traurig, dass es kein Grab gibt?
Das stimmt. Es ist schade, dass es kein Grab gibt. Besonders für die Fans. Man hat irgendwie kein Andenken mehr. Ich würde ihn auch gerne besuchen, mit Bernd reden, mich so an ihn erinnern. Aber die Seebestattung war ja wohl Bernds Wunsch. Und den muss man akzeptieren.
Trotzdem ist alles so anonym verlaufen…
Auch das war wohl Bernds Wunsch. Nur der engste Familienkreis war bei der Seebestattung dabei. Und wohl auch Dieter Thomas Heck. Natürlich hätten die Fans da auch gerne Abschied genommen, aber man muss Wünsche akzeptieren. Ich kann seinen Tod immer noch nicht richtig fassen.
Haben Sie über den Tod geredet?
Nein, es gab dafür ja keinen Anlass. Wir hatten uns ein paar Tage vorher noch gemailt. Da war er gut drauf. Er hatte noch so viele Pläne. Er wollte ja wieder zurück nach Deutschland. Er hatte auch keine Depressionen oder Vorahnungen, wie es in einigen Zeitschriften stand. Er hat auch nicht wie Roy Black darunter gelitten, dass er Schlager gesungen hat.
Bernd Clüver hat auf seiner Web-Seite vorher geschrieben, dass er alles erreicht hat…
Ja, aber das meinte er positiv. Nicht, um Abschied zu nehmen. Er war nicht innerlich zerrissen. Natürlich war die Trennung von seiner Ehefrau ein Lebenseinschnitt. Ich möchte darüber nicht weiter reden, nur dass Bernd sich mit Sicherheit nicht umbringen wollte oder Lebensmüde war. Nein, ganz bestimmt nicht.
Trotzdem war sein Tod etwas mysteriös - oder?
Es war ein schrecklicher Unfall. Nachts, dunkel, er hatte Flip Flops an. Man kennt ja die nicht geraden Treppen auf Mallorca. Da ist es passiert. Er ist schlichtweg ausgerutscht und so unglücklich gestürzt, dass er daran gestorben ist. Es muss aber so schnell gegangen sein, dass er kaum oder gar nicht gelitten hat. Das ist ein kleiner Trost.
Wie war Bernd Clüver? Worüber hat er gelacht? Worüber geweint?
Oh, Bernd war ein sehr liebenswerter, feinfühliger Mensch. Wir waren ja letztes Jahr gemeinsam auf einer Schlager-Kreuzfahrt. Er war nicht nur ein angenehmer Kollege, sondern auch ein guter Freund. Er hatte keine Allüren, konnte sich über kleine Dinge amüsieren. Er war sehr genügsam. Kein Meckerer oder lauter Mensch. Ich habe ihn nie weinen sehen.
Welche besondere Erinnerung haben Sie an Bernd Clüver?
Wir sind ja schon sehr, sehr lange befreundet und haben uns geschworen, dass wir niemals gegeneinander antreten werden. Wir wollten keine Konkurrenten sein. Aber dann ist es durch einen Kommunikationsfehler doch passiert. Wir belegten bei einem Wettbewerb die ersten beiden Plätze. Danach sind wir was Trinken gegangen und haben herrlich diskutiert.
Anonyme Bestattung, kein Grab. Was bleibt von Bernd Clüver?
Sein Tod macht mir immer noch zu schaffen. Man macht sich Gedanken. Da stirbt ein guter Freund. Da ist der gute Freund plötzlich weg. Er ist nicht mehr da. Es gibt ihn nicht mehr. Keine spontane Mail, kein spontaner Anruf. Ich höre seine Stimme nicht mehr. Nur in seinen Lieder. Und die Lieder bleiben. Das ist sein Vermächtnis.
Petra Cichos