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Patrick Lindner Interview 1

Petra Cichos, Telefon: 01712031359, E-Mail: info@cichospress.de

Exklusiv

Patrick Lindner Interview

· Auch wenn mein Sohn Kaminkehrer wird, hätte ich nichts dagegen

· Mein Sohn ist mein Leben

· Ich habe keine Angst vor dem Alter

· Lena Valaitis ist mein großes Vorbild

· Wohlstand ist nicht wichtig

Interview 13. September 2010 (autorisiert)

Sie haben Ihren 50. Geburtstag gefeiert…

Ja, aber aus Zeit- und Termin-Gründen haben wir dieses Jahr in einem kleinen Rahmen gefeiert. Sehr familiär. Aber nächstes Jahr gibt es dann dafür eine größere Feier. Denn im Prinzip spielt die Zahl 50 für mich keine große Rolle und ich habe auch keine Angst davor älter zu werden. Im Gegenteil. Wenn ich meine liebe Kollegin und Freundin Lena Valaitis so sehe, dann macht das mehr als Mut.

Obwohl es Lena Valaitis um ihren Mann sehr getrauert hat…

Ja, das stimmt. Diese Zeit war nicht leicht für sie und sie hatte mein ganzes Mitgefühl. Umso mehr freut es mich, dass sie wieder eine enorme Lebenslust hat und so erfolgreich ist. Und sie sieht phantastisch aus. Ich glaube, dass sie nie älter wird. Weil sie innerlich immer jung bleiben wird. Das Gefühl habe ich bei mir auch. Das Leben liegt noch vor mir und fängt mit jedem neuen Tag wieder neu an.

Vielleicht hält Ihr Sohn Daniel Sie so jung?

Daniel ist das Beste im Leben, was mir passiert ist. Wir waren gerade in den Ferien. Es war wunderschön. Ich hatte unglaubliches Glück, so einen tollen Sohn zu bekommen. Manche Eltern haben ja Sorgen oder Kummer mit ihren Kindern. Aber um Daniel muss ich keine Angst haben. Besonders freut es mich natürlich, wenn ich von Bekannten und Verwandten Komplimente bekomme, was er für ein prächtiger Junge ist. Da bin ich stolz wie jeder Vater.

Daniel wird bald 13 Jahre alt. Keine Angst vor der Pubertät?

Die kommt natürlich, sicher. Aber ich denke wenn die Basis stimmt, wird ihn das und mich auch nicht umhauen. Er kennt die Werte des Lebens, hat sehr gute Umgangsformen und vor allem Respekt vor jeden Menschen. Zum Beispiel berührt es mich immer sehr, wenn wir Essen gehen und Daniel danach sagt: Papi, vielen Dank für das schöne Essen. So höflich ist er aber auch gegenüber anderen. Und wenn die mich dann dafür loben, geht das runter wie Öl. Ja, das muss ich zugeben.

Das Kompliment haben Sie verdient, denn Erziehung ist immer Arbeit und Verantwortung.

Ja, das glaube ich auch. Wobei es für mich keine Arbeit war oder ist. Daniel ist mein Leben. Wobei ich ihn nicht einenge oder Vorgaben gebe. Wenn er zum Beispiel auch Sänger werden  möchte – warum nicht? Natürlich kläre ich ihn dann aber auch auf, dass das nicht immer ein Zuckerschlecken ist. Aber ihn Träume verwehren? Auch wenn er sagen würde: Papi, ich möchte Kaminkehrer werden, hätte ich nichts dagegen. Hauptsache er ist glücklich und übt später gerne seinen Beruf aus.

Wohin tendiert er denn?

Er ist sehr sportlich und spielt Fußball. Aber er weiß auch alles über Fußball. Jeden Spieler, jedes Spiel, wie, wo und wann und die Hintergründe. Das ist unglaublich. Er wäre sicher ein guter Sport-Moderator. Aber auch das kann er natürlich selbst entscheiden. Er hat ja noch Zeit. Alles ist offen. Ich bin gespannt, welchen Weg er gehen wird. Musikalisch ist er gerade in einer Phase, von der ich nichts verstehe. Ich habe aufgehört mir die Musik-Gruppen zu merken, die gerade aktuell sind. Aber interessant ist, dass bei den jungen Leuten die Song-Texte eine große Rolle spielen.

Irgendwann wird Daniel eigene Wege gehen. Und Ihre Wege? Zukunftswege?

Eigentlich denke ich nicht darüber nach. Ehrlich gesagt finde ich es jetzt in diesem Moment wunderbar. Natürlich kann ich die Zeit nicht einhalten, aber ich bin zufrieden, wenn ich auf der Bühne stehe und das Publikum glücklich ist. Materielle Dinge sind mir nicht so wichtig. Man kann nur ein Schnitzel essen am Tag. Mein Wunsch für die Zukunft ist natürlich auch, dass ich gesund und fit bleibe. Ich bin Realist genug zu wissen, dass es auch anders kommen kann.

Wie meinen Sie das?

Krank zu werden, eine tödliche Krankheit zu bekommen. Ich bin jedes Mal sehr traurig und betroffen, wenn in meinem Umkreis jemand schwer krank ist oder gar stirbt. Deshalb ist auch jeder Tag für mich wichtig. Deshalb bedanke ich mich für jeden Tag und freue mich wirklich über die kleinen Dinge im Leben. Wohlstand ist nicht wichtig, denn wir haben hier in Deutschland schon einen sehr guten Wohlstand. Keiner verhungert bei uns. Das ist in anderen Ländern nicht selbstverständlich.

Sind Sie abergläubisch? Haben Sie vor Auftritten ein Ritual?

Hm, ich habe mal gedacht, dass ich nur von einer bestimmten Seite her auf die Bühne gehen kann, damit alles prima läuft. Aber dann ging es mal wegen dem Bühnenbau nicht so wie gedacht und ich musste rauf auf die Bühne und es klappte trotzdem alles wunderbar. Also war es nicht so wichtig. Eine rote Unterhose wie Florian Silbereisen, habe ich auch nicht. Kleine Pannen können natürlich immer passieren. Aber ob dagegen ein Ritual oder Talisman hilft? Ich weiß nicht. Lieber alles gut vorbereiten.

Petra Cichos

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