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Christine Kaufmann: Ich bin nicht ehetauglich / Interview

Christine Kaufmann

Christine Kaufmann

CHRISTINE KAUFMANN Interview

·Es ist immer gut, sich mit Ex-Männern zu versöhnen

· Ich bin nicht ehetauglich

· Humor ist mein Schönheitsmittel

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Frau Kaufmann, Sie konnten sich immer gut mit Ihren Ex-Männern versöhnen.

Weil ich ein Versöhnungsmensch bin. Streit ist so schrecklich und dumm. Er macht griesgrämig, übellaunig und letztendlich Falten.  Außerdem schlägt Streit auf den Magen, hemmt positive Produktivität und Kreativität. Zum Glück nehme ich vieles mit Humor und lenke falsche Gedanken in positive Bahnen.

Aber mit Ihrem letzten Mann Klaus Zey gab es einen kleinen Rosenkrieg…

Es waren gegenseitige Verletzungen da, ja. Wobei wir eigentlich beide nie den Streit wollten. Aber natürlich geht eine Trennung oft mit Verletzungen und falschen Worten daher. Trotzdem muss man nicht mit gezückten Messern auseinander gehen. Schließlich ist man einen gemeinsamen Lebensweg gut und gerne zusammen gegangen.

Jetzt gibt es sogar wieder einen gemeinsamen Lebensweg?

Ja, aber auf freundschaftlicher Basis. Das ist schön für alle. Besonders für unseren Enkel-Sohn. Eigentlich hat er uns wieder verkuppelt. Er ist der Sohn meiner Tochter Allegra und somit nicht der leibliche Enkel meines Ex-Mannes. Aber mein Ex-Mann hat ihn schon als Baby und auch später immer betreut, so dass es ein starkes Band entstand.

Wie war denn die Verkuppelung?

Ach, eigentlich ganz spontan. Mein Ex und ich wohnen ja im gleichen Münchener Viertel. Da läuft man sich ja unweigerlich über den Weg. Und nachdem die Spannungsphase vorbei war, konnten wir uns wieder gut miteinander begegnen. Zumal unser Enkel wie gesagt sehr an Klaus hängt. Und natürlich hat jedes Kind der Welt Recht auf ein Happy End.

Also alles wieder gut…

Auf freundschaftlicher Ebene. Und weil Klaus ein guter Mann ist. Es gab für alle Seiten wieder eine wunderbare Annäherung. Besonders berührt hat mich wie gesagt zu sehen, welche Gefühle Klaus für unser Enkel-Kind wieder hatte. Sie lieben sich beide wirklich sehr. Rafael, so heißt mein Enkel, hat später dann einen guten Satz gesagt.

Was hat Ihr Enkel-Sohn gesagt?

Er wusste ja, dass mein Mann und ich geschieden sind. Er hat aber gesagt: Das macht ja nichts, wir sind ja trotzdem eine Familie. Ist das nicht ein schöner Satz? So voller Ur-Liebe. So offen, ursprünglich und herzlich. Kurz und gut, seitdem unternehmen wir alle wieder etwas zusammen. Jedenfalls wenn mein Enkel wieder bei mir ist.

Also doch wieder eine richtige Familie….

Eine richtig schöne Freundschafts-Familie. Natürlich habe auch ich damals Fehler gemacht. Ich habe damals viel verkraften müssen. Es gab Probleme mit dem TV-Shopping-Verkauf meiner Kosmetik-Linie. Dann litt meine Tochter Allegra damals unter schwerem Asthma. Dann starb Tony Curtis, der Vater meiner zwei Töchter.

Hat Sie der Tod von Tony Curtis so sehr aufgewühlt?

Natürlich war ich betroffen, aber dass es dann Schwierigkeiten mit Teil Erbe, den meinen Töchtern zusteht, solche Schwierigkeiten gab und gibt, hat einfach zu sehr negative Energie gekostet. Zumal ich ja finanziell meine Kinder und Enkel-Kinder unterstützt habe. Also kamen auch noch finanzielle Probleme dazu. Das war alles ein bisschen viel.

Und damals wollte ja auch noch Ihr Ex-Mann Klaus monatlichen Unterhalt…

Ich bin mir sicher, dass er falsche Berater hatte. So war und ist nicht mein Klaus. Er war noch nie geldgierig. Aber da er berufliche Schwierigkeiten hatte und natürlich auch durch die Trennung verletzt war, reagiert man dann eben oft unangemessen. Darüber denke ich aber nicht mehr nach. Das ist Schnee von Gestern.

Sicher gehen Sie jetzt vorsichtiger miteinander um?

Ja – und auch das ist schön. Mehr Vorsicht, mehr Respekt, mehr Signal-Wahrnehmungen für die Empfindlichkeit des anderen. Eigentlich eine wunderbare Basis für eine Beziehung oder Ehe. So geht man ja auch oft anfangs miteinander um. Warum es am Ende dann oft seelische Schläge gibt – ich weiß es nicht.

Bereuen Sie die Scheidung?

Auch wenn es jetzt hart klingt. Ich hätte gar nicht erst heiraten dürfen und sollen. Ich bin einfach nicht ehetauglich. Ich bin freundschaftstauglich – ja. Wenn mein Ex-Mann jetzt oder später meine Hilfe bräuchte: ich wäre sofort da. Umgekehrt wäre es genauso. Ich weiß, dass es zwischen mir und Klaus ein wunderbares Lebens-Band gibt.

Das hört sich ja doch irgendwie nach Happy End an….

Ist es auch, aber außerhalb der Bett-Kante. Mein Sinn und meine Sinne sind vielmehr auf ein harmonisches Familien-Leben fixiert, als körperliche Begegnungen. Ich weiß nicht, ob es anderen Großmüttern so geht, aber mein Herz wird im wahrsten Sinne des Wortes warm, wenn wir alle gemeinsam Fahrrad-Touren machen oder am großen Ess-Tisch sitzen.

Die Erotik des Lebens-Alters?

Das kann man fast so sagen. Ich möchte nicht ins Detail gehen und nicht beschreiben, was ich als Frau erotisch fühle. Aber der Höhepunkt ist für mich das Lächeln und die Wärme meiner Familie. Das spüre ich richtig körperlich. Ich fühle meine Fraulichkeit. Seele und Körper sind eins. Das ist kein esoterisches Gespinne. Es ist so.

Aber vielleicht möchte Ihr Ex-Mann mehr? Sie sehen immer noch phantastisch aus.

Ha, mein Ex-Mann kennt meine Signale. Er weiß sie auch richtig zu deuten und verhält sich dementsprechend. Das schätze ich auch an Klaus. Er ist eigentlich sehr feinfühlig und absolut kein Streit-Mensch. Wir arbeiten auch wieder zusammen. Wir konnten schon immer gut zusammen arbeiten. Auch das ist ein gutes Zeichen.

Letzte Frage: Wie schaffen Sie das alles? Familie, Arbeit, schön auszusehen…?

Ich stelle mich nicht hin und frage mich nicht, wie ich das schaffe. Ich stelle mich hin und probiere es zu schaffen. Ich nehme mich selbst nicht wichtig. Ich zerfleische mich nicht und mache mich nicht durch Probleme verrückt. Das verzerrt meine Seele. Das verzerrt mein Gesicht. Humor ist ein Seelen- und Schönheits-Mittel. Und es kostet nichts.

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Petra Cichos / Interview aktualisiert November 2013

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