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Buch “MORDAKTE MONIKA WEIMAR”

Fahndungsplakat der vermissten Weimar-Kinder

Fahndungsplakat der vermissten Weimar-Kinder

Lebenslänglich für Monika Weimar: Die gelernte Krankenpflegehelferin aus der Nähe von Bad Hersfeld (Hessen) wurde 1988 vor dem Schwurgericht Fulda zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Sie soll ihre Töchter Melanie (7) und Karola (5) erstickt und erwürgt haben. Angeblicher Grund: Die Kinder hätten Monika Weimar für ein neues Leben mit dem US-Soldat Kevin Pratt im Wege gestanden.

Rückblick: Am 4. August 1988 wurden zwei kleinen Mädchen Melanie (7) und Karola (5) als vermisst gemeldet. Die Mutter Monika Weimar erzählte der Polizei in Bad Hersfeld, dass ihre Kinder zuletzt auf dem Spielplatz vor ihrem Haus in Röhrigshof gewesen waren. Eine große Suchaktion begann. Drei Tage später wurden die Mädchen auf jeweils zwei getrennten Parkplätzen in der Nähe des Wohnortes tot aufgefunden.

Verdachtsmomente: Das Ehepaar Monika und Reinhard Weimar trauerte. Zumal die Obduktionen der Kinder ergab, dass sie erstickt und erwürgt wurden. Die Kripo ermittelte auf Hochtouren und erfuhr recht schnell, dass Monika Weimar einen Liebhaber hatte. Einen US-Soldat, der in Bad Hersfeld stationiert war. Aber auch Reinhard Weimar wurde schnell verdächtigt. Er litt scheinbar seit einiger Zeit unter psychischen “Aussetzern”. Außerdem gab es wohl Scheidungspläne mit Streit um das Sorgerecht der Kinder.

Ermittlungen: Da es keine anderen Spuren gab, konzentrierten sich die Ermittler auf das Ehepaar Weimar. Wer war wo und wann zu welcher Zeit? Wann wurden die Kinder wirklich zuletzt gesehen? Wer war der Schreiber der anonymen Briefe an Monika Weimar, in denen es unter anderem hieß, dass sie mit dem Tod der Kinder bestraft werden sollte? Ein Zeuge sagte aus, dass er das weiße Auto der Weimars an jenem Montag, 4. August 1986, an dem Parkplatz gesehen hat, wo später die tote Melanie gefunden wurde.

Widersprüche bei Monika Weimar: Schließlich sagte Monika Weimar aus, dass ihr Ehemann die Kinder ermordet hätte. Sie selbst war in jener Nacht mit ihrem Freund Kevin Pratt bis morgens gegen 3.00 Uhr erst in einem Musikclub und danach zu einem Liebesstündchen im Auto. Als sie dann nach Hause kam, hätte ihr Ehemann im Kinderzimmer auf dem Bett von Karola gesessen und geweint. Monika erkannte sofort, dass die Mädchen tot waren, aber sie rief keinen Arzt oder ihre Familie, die im selben Haus wohnten.

Die Nachtversion: Monika Weimar wäre dann ins Schlafzimmer gegangen, hätte Autogeräusche gehört und hat angeblich sofort ihren Ehemann gefragt, als dieser zurück kam, wo die Kinder wären. Reinhard Weimar soll das dann mit dem einen Parkplatz gesagt haben. Monika fuhr also am nächsten Tag (nachdem sie bei Post und Bank) war, zu jenem Parkplatz und sah ihre tote Melanie dort liegen. Monika traute sich aber nicht, der Polizei das zu sagen, da sie ein schlechtes Gewissen hatte. Daher erfand sie eine “normale” Vermisstenmeldung.

Widersprüche bei Reinhard Weimar: In einem Verhör gestand er halbwegs, etwas mit der Tat zu tun zu haben. Er hätte manchmal ein “Blackout” und könne sich an bestimmte Sachen nicht mehr erinnern.. Außerdem ist er schon mehrmals umgefallen. Die Ärzte hätten dann Medikamentenmissbrauch (Schlafmittel) festgestellt. Reinhard Weimar beteuerte jedoch, dass er nie solche Tabletten genommen hätte. Monika Weimar stritt ab, ihrem Ehemann jemals welche gegeben zu haben. Trotzdem hatte Reinhard Weimar seine Ehefrau in Verdacht. Zumal sie als Krankenpflegehelferin und Nachtschwester in einem Krankenhaus, gut Möglichkeiten hatte an diese Tabletten zu kommen.

Die Verhaftungen: Erst wurde Monika Weimar verhaftet. Dann wieder auf frei gelassen. Dafür kam Ehemann Reinhard Weimar ins Gefängnis. Der damalige Staatsanwalt glaubte an schwerwiegende Verdachtsmomente bei Reinhard Weimar. Doch der Haftrichter sah das nicht so. Der Staatsanwalt verließ kurz drauf die SOKO WEIMAR. Dafür wurde Monika wieder verhaftet und ihr letztendlich der Prozess gemacht. Da es auch Faserspuren von ihrer Bluse an den T-Shirts der Kinder gab. Weitere Indizien reichten für einen Prozess.

Die Urteile: In diesem ersten Prozess (1988) in Fulda wurde Monika Weimar zu lebenslänglich verurteilt. Sie legte sofort Revision ein. Erst 1995 kam es zu einem Wiederaufnahmeverfahren in Gießen. Monika Weimar wurde freigesprochen. Doch dagegen wehrten sich die Ankläger. Ein neuer Prozess in Frankfurt am Main (1999) kippte das alte Urteil und schickte Monika Weimar wieder ins Gefängnis. Nach insgesamt 15 Jahren Haft wurde sie schließlich entlassen und lebt heute unter einem anderen Namen in Deutschland.

Das Aktenmaterial zum Buch: Über 260 Akten gibt es zu dem Mordfall Monika Weimar. Erstmalig hat das “Hessische Hauptstaatsarchiv” Zugang dazu gewährt. So konnten sämtliche Ermittlungsakten, Verhörprotokolle von Monika und Reinhard Weimar sowie sämtliche Zeugenaussagen ausgewertet werden. Außerdem alle Gutachten, Obduktionen, Expertisen, Beweise und Indizien. Interessant und spannend bis zum Schluss. So kann sich der Leser dieses Buches “Mordakte Monika Weimar” sich selbst ein Urteil bilden. Zumal die Autorin völlig neutral und sachlich die Akten wiedergibt.

Das Buch kostet 22,95 Euro/ 300 Seiten / mit Fotos / Bestellungen über info@cichospress.de oder Amazon oder ebay oder Buchläden.

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